Nach einer Nacht in Chetumal, die Motorräder mussten nochmal zur Inspektion, fahren wir nach Bacalar. Es gibt ein kleines leichtes Mittagessen, Ceviche von Krabben und dann fahren wir gut gelaunt zu unserer gebuchten Unterkunft. Die liegt etwas ausserhalb und dann gibt es auch noch ca. 2 km "Waldweg", aber laut Bildern müsste es das perfekte Plätzchen sein, mit direktem Zugang zum Wasser und alles sieht recht ökomässig aus.
Aber von wegen! Uns wird mitgeteilt, dass hier aktuell ein Yogaretreat stattfindet und alle Hütten vermietet sind. Booking hätte einen Fehler gemacht. Da ist die gute Laune natürlich erstmal pfutsch. Ich versuche in solchen Situationen immer möglichst zu denken "Wer weiss wofür es gut ist !?" Und tatsächlich kommt es auch so. Ein Stunde später haben wir im süssen kleinen El Roble Hotel eingecheckt. Ein grosses, helles Wohlfühlzimmer mit eigenem Kühlschrank und es gibt rund um die Uhr Kaffee, Tee und Wasser. Toll, denn so können wir morgens wieder Müsli essen.
Bacalar liegt an einer 42 Kilometer langen, aber nur 2 Kilometer breiten Lagune, die in den tollsten Blautönen schimmert. Es gibt viele lange hölzerne Bootsstege, von denen aus man schwimmen gehen kann.
Die sogenannte Lagune ist eigentlich ein See der von 7 Cenoten gespeisst wird. Durch die unterschiedlichen Tiefen der Cenoten gibt es Farbtöne von tiefem schwarblau bis zu hellem türkis. In der Cenote negro soll es bis 90 Meter runter gehen.
Wir machen einen kleinen Segeltörn über den See. Ankern zwischendurch um zu schwimmen und werden mit leckerem Obst verwöhnt.
Abends entschliessen wir uns, mal langsam den Verkauf unserer Motorräder zu planen.
2 Schilder werden gemalt und ins Windshield geklebt. Vielleicht finden wir ja vor Cancun einen Käufer. Mit einer leckeren Margaritha begiessen wir schon mal das Projekt Verkauf.
Wir haben so ein unglaubliches Glück! Auf der Suche nach einem Geldautomaten parken wir am nächsten Tag vor einem Fahrrad- und Mopedverleih. Der "Manager" sieht unsere Schilder und sagt direkt "Wir nehmen beide Motorräder!" Wir verabreden in 6 Tagen wieder zu kommen, denn bis dahin brauchen wir sie noch. Was für eine perfekte Lösung und das Beste: wir brauchenen nicht mehr nach Cancun.
Heute düsen wir nur noch nach Mahahual. Ein paar Tage Karibik stehen auf unserer Wunschliste. Einfach unter Palmen liegen und die Sonne auf den mittlerweile schon braunen Bauch scheinen lassen.
Mahahual ist prinzipiell ein verschlafenes Dorf mit einer Strandpromenade
Morgens um 7 kann man völlig ungestört beim Bäcker einen Kaffe trinken.
Eine halbe Stunde vorher ist die Sonne dramatisch aufgegangen.
Voller wird es nur sonntags, wenn auch viele Mexikaner an der Strand fahren oder wenn ein Kreuzfahrtschiff anlegt, was aber Gottseidank nicht jeden Tag passiert ist.
Wir verbringen 3 Tage am Strand, geniessen die Infastruktur, sprich ein nettes Hotel, Restaurants und leckere Ananas- und Mangosmoothies auf der Liege. Mit Leuten quatschen, lesen, schwimmen, schnorcheln....
Dann reicht es aber auch und wir fahren weiter südlich Richtung Xaclak, welches das letzte mexikanische Dorf in der Karibik ist, vor der Genze zu Belize.
Am letzten Abend dürfen wir nochmal erleben wieviel Wasser so ein tropischer Regen innerhalb von kürzester Zeit vom Himmel schleudert.
Wir wollen gerade zum Abendessen raus, da öffnet der Himmel seine Schleusen begleitet von heftigem Wind. Das Ganze dauert vielleicht eine halbe Stunde. Die Zeit steht still, keiner geht mehr raus. Anschliessend stehen die Strassen unter Wasser und die Mexikaner waten mit stoischer Gelassenheit in Flipflops durch die Brühe und denken wahrscheinlich, das war ja nix im Vergleich zu einem Hurricane.
Wir versuchen nicht durchs Wasser zu laufen und drumherum zu hüpfen. Gelingt übrigens nicht.
Am nächsten Morgen scheint die Sonne wieder vom Himmel und das Wasser ist versickert.
Je südlicher wir kommen um so zugewachsener wird die Strasse. Es ist immer wieder toll zu beobachten, wie sich die Natur versucht, alles zurück zu erobern.
Wir sind auf dem Weg zu den Cabanas ecoturistica Costa Maya. 2 Nächte totale Ruhe und Abgeschiedenheit.
Das löcherige Moskitonetz tauschen wir direkt gegen Unseres aus.
Der Blick von der Terasse Richtung Kapelle.
Den einzigen Luxus, den es hier gibt ist ein kaltes Bier. Aber wer braucht hier schon Luxus.
Wind und Meer......
Es gibt aber einen ganz grossen Haken am Paradies und das sind die Sandmücken. Die bekommen wir beim besten Willen nicht weg meditiert.
So verlassen wir nach 2 Nächten diesen eigentlich wunderbaren Ort und kaufen in der nächsten erreichbaren Apotheke erstmal Cortisoncreme. Die ganzen Stiche jucken höllisch und werden uns wohl noch ein paar Tage begleiten.