Von Isla Aguada geht es über Villahermosa nach Coatzacoalcos. Zwei Fahrtage, die man eigentlich nicht bräuchte. Mexiko ist nicht überall schön, aber das gehört auch dazu. Wir sehen viel Armut. Menschen die in Müllkippen nach noch Verwertbarem suchen. Für den nächsten persönlichen Unzufriedenheitsanfall habe ich einige Bilder abgespeichert.
Für Coatzacoalcos haben wir die 2000 km Inspektion eingeplant. Bereits gegen Mittag stehen wir vor der Dinamo Werkstatt, mit exakt 2000 Kilometern auf dem Tacho. Mannomann, sind wir deutsch?!
Wie immer sind die Mexikaner sehr freundlich. "Bitte zweimal Inspektion, möglichst heute Nachmittag." "Si claro, no problema."
Schnell sind die Klamotten in einem Hotel um die Ecke abgestellt und wir lassen uns vom nächsten Taxifahrer zu einem guten Fischrestaurant bringen. Wir hätten das im Leben nicht gefunden, selbst wenn wir daran vorbei gefahren wären. Bestes mexikanisches Fischessen bisher! Tintenfisch gebraten mit Zwiebeln und Paprika. Vorweg ein Krabbensüppchen und noch etwas Guacamole.
Am nächsten und letzten Tag entlang der Ebene des Golfs von Mexiko, beginnt sich die Landschaft zu verändern. Es wird hügeliger, einsamer. Riesige Ananasfelder begleiten uns rechts und links. Immerwieder gibt es Strassenstände. Wir kaufen geschnittene Ananas und frisch gepressten Saft. Ein Gedicht!
Zum ersten Mal sehen wir auch Zuckerrohrplantagen. Auch hier wird geerntet, alles manuell. Ein Knochenjob!
Noch so eine Erinnerung für Tage, an denen du denkst du hättest einen Scheißjob.
Eine letzte mückenreiche Übernachtung am Fluss in Tuxtepe und wir sind endlich auf dem Weg in die Berge. Wir wollen Kurven..........und die bekommen wir auch :-)
Keine 15 Kilometer hinter der Stadt wird es bereits wild grün. Alles wächst üppig die Bäume werden immer grösser. Wir erinnern uns an den Regenwald in Malaysia.
Wir nehmen die Straße 175, die uns auf 220 km nach Oaxaca bringen soll. MAPS.ME zeigt eine komplett kurvige Strecke. Hoffentlich lassen uns heute unsere Motorrädchen nicht im Stich. 13 PS sind nicht so viel.
Wir sind Beide absolut begeistert. Die Strasse ist in einem guten Zustand und wir schrauben uns höher und höher.
Die Mopeds laufen zuverlässig. Sehr viel schneller wären wir mit unseren BMW's auch nicht gewesen.
Immer wieder halten wir zum Photographieren an. Mit zunehmender Höhe wird es auch deutlich frischer.
Die letzten Kilometer vor der Passhöhe kommen unsere Mopeds doch etwas aus der Puste. Im 3. Gang klappt aber auch das. Irgendwann ist der Djungel in Kiefernwald übergegangen, aber auch die werden hier oben immer kleiner. Vielleicht noch 100 Meter Höhe trennt uns von der Baumgrenze.
...und dann sind wir oben. 2947 m.ü.M sagt das Navigationssystem. Damit hätten wir nicht gerechnet. Es gibt ein kleines Restaurant und wir trinken erstmal einen heissen Kakao.
Dann geht es weiter. Eigentlich wollten wir hier oben in den Bergen irgendwo übernachten aber es gibt absolut nichts was offen hat.
So fahren wir also bis nach Oaxaca. Der Asphalt wird immer schlechter, es gibt viele Löcher und so langsam spüren wir unseren Hintern. Die Landschaft verändert sich. Es wird trockener und zeitweise bläst uns ein heisser Wind ins Gesicht.
Nach fast 9 Stunden erreichen wir Oaxaca. Wir sind gleichzeitig k.o. und überglücklich.
Nicht weit von unserem Hotel gibt es eine kleine Rooftopbar mit Livemusic zum Ausklang des Tages.
Das Leben ist schön.