Der älteste See Europas wird überall als Perle des Balkans beschrieben. Die westliche Seehälfte gehört zu Albanien, die östliche zu Nordmazedonien.
Zwei Nächte verbringen wir am Südende, kurz vor der Grenze zu Nordmazedonien. Ein süsser, gepflegter Campingplatz in Familienhand. Wir sind jetzt seit einer Woche in Albanien und sind gespalten, was das Land betrifft. Wir finden wunderschöne Buchten am Mittelmeer. Es gibt aber auch ganz, ganz hässliche und schrecklich volle Badeorte und Städte. Unsere Vorstellung von Urlaub scheint mit der albanischen so gar nicht identisch zu sein. Trotzdem, überall ist man sehr freundlich zu uns, auch noch herzlicher als in Griechenland. Essen und Wein sind lecker, wie jetzt auch hier am See......
....aber es ist nahezu unerträglich für uns, dass die Leute ihren Müll einfach überall liegen lassen. Je dicker das Auto, umso mehr wird während der Fahrt raus geworfen.
Hier auf diesem kleinen Campingplatz kann man das fast vergessen, auch der Blick auf den See ist wunderschön,
aber schon nebenan, in einem kleinen Seen- und Waldgebiet sieht es ganz anders aus. Auch werden hier noch viele Abwässer direkt in den See geleitet. Es gibt ein übermässiges Algenwachstum, das uns die Lust auf schwimmen gehen total verleidet.
Das soll der wunderschöne Ohridsee sein?!
Wir sind enttäuscht, deshalb fahren wir am nächsten Tag weiter nach Nordmazedonien. Direkt hinter der Grenze liegt das Kloster Sveti Naum.
Wir sind mal wieder allein und die kleine Kirche verzaubert uns irgendwie. Einer dieser Orte, die ganz besonders sind. Ohne uns um Jahreszahlen, Geschichte usw. zu kümmern, geniessen wir nur das hier und jetzt.
Wieviele Menschen mögen hier über Jahrhunderte diese Schwelle betreten haben?
Zu unserer Überraschung ist das Wasser des Sees, keine 10 Kilometer hinter der Grenze, kristallklar und es gibt deutlich weniger Müll.
Die Weiterfahrt zus Stadt Ohrid, entlang des Sees, ist wunderschön, aber irgendwie ist das Finden von Unterkünften in Altstädten nicht so unser Ding. Diesmal will uns das Navigationssystem eine 100 Meter lange Treppe hochschicken. Es dauert, bis wir in dem Gewirr von Gassen endlich am Ziel sind.
Der Ausblick von unsere Terasse entschädigt uns gänzlich.
Wir streifen durch die Gassen, laufen auf dem Holzsteg entlang der Felsen am See entlang und geniessen Ohrid.
An beiden Abenden gewittert und regnet es heftig. Passend zum Wetter gibt es Kohlrouladen. Vor Zwei Jahren haben wir in Sibiu, Rumänien perfekte Kohlrouladen gegessen und denken immer, die müssen wir nochmal irgendwo genau so bekommen. Bisher ist uns das nicht gelungen.
Am nächsten Morgen finden wir Ohrids schönsten Strand, Labino Beach.
Das Wasser ist so klar, dass wir Kormorane beim Tauchen beobachten können. Es ist unglaublich schön hier zu schwimmen.
Wir lassen uns treiben und kommen natürlich auch an Ohrids berühmtester Kirche St. Johann von Kaneo vorbei. Am beeindruckendsten ist aber die aus dem 13.Jahrh. stammende Peribleptos Kirche, in der man viele Fresken restauriert hat.
Vor lauter nach oben schauen vergisst man manchmal den Boden auf dem wir stehen. Ich werde auf dieser Reise aber immer mehr zum Bewunderer von alten Böden.
Dann verlassen Ohrid wieder. Diesmal kennen wir den Weg :-)