Die Mopeds sind gepackt. Es geht heute ausnahmsweise über Autobahn nach Österreich. Für übermorgen ist die Fähre von Venedig nach Patras gebucht.
Es läuft gut und vor uns regnet es in Österreich kräftig. Wir bleiben Gott sei Dank verschont. Mit Zugspitzblick wird das allerdings nix - egal, unsere gute Laune ist nicht zu kippen.
Nach einer guten Hotelnacht in Nassereith fahren wir über die alte Brennerstrasse nach Italien. Wie immer gibt es erstmal einen Kaffeestop an der nächsten Tanke, einfach ein unverzichtbares Ritual. Schnell geht es wieder runter von der Autobahn. Das Garmin schickt uns durch das Tal der Brenta. Wunderschön! Kommt auf die ewiglange Liste, wo wir nochmal hin müssen. Die letzten 50 Kilometer vor Venedig sind langweilig und wir sind froh, als wir endlich auf den Campingplatz von Fusina rollen. Nicht viel los hier, nur Mücken gibts reichlich.
Als wir gegen 7 Uhr wach werden, fährt unsere Fähre grad in den Hafen ein. Überpünktlich
Gut, dass uns zu dieser Uhrzeit noch nicht bekannt ist, welch stressiges Einchecken uns bevorsteht. Ganz gemütlich gibt es erstmal einen Cappucino mit Croissant. Wir haben es so gar nicht eilig, da wir ja nicht unnötig lange im Hafen warten wollen. An dem Punkt halten wir uns noch für clever. Zwei Stunden vor Abfahrt, wie mindestens verlangt, kommen wir zum Fährcheckinn. Wir parken und stellen uns in der Reihe an. Ein grosses Schild sagt, dass jeder einen PCR Test benötigt. Die Dame vom Sicherheitsdienst kann uns die Frage, ob eine zweifache Impfung nicht reicht, nicht beantworten. Wir sind etwas sprachlos und stellen uns weiter an. Grosses Geraune hinter uns. Dort stehen noch einige Motorradfahrer und ich höre immer wieder die Worte: QR Code, Einreisegenehmigung, App..........????????
Ich quatsche die Gruppe an und erfahre, dass man sich auf einer offiziellen Seite Griechenlands mindestens 24 h vor Einreise anmelden muss und dann einen QRCode erhält. Ohne den, wird man von der Fährgesellschaft nicht mitgenommen. Ob wir das nicht wüssten!!?? Oh neeee!!
In der Schlange stehend, schwitzend, versuchen wir uns durch die angeblich selbsterklärende Seite zu klicken. Wir generieren ein Dokument, dass sich vorne in der Schlange angekommen, als falsch erweisst. Zumindest wird unser Impfausweis akzeptiert und der Mensch hinterm Glas erklärt uns wie Erstklässlern wie wir zu dem QRCode kommen. "Ohne Code keine Passage!" Puuuh.....irgendwann haben wir es endlich. Das wichtigste Dokument des Tages! Wir bekommen die Boardingpapiere, fahren an der Schlange Autos und LKWs vorbei und sind schlussendlich fast die Ersten an Board. Wir geloben uns gegenseitig, uns in Zukunft besser zu informieren und sind heilfroh uns diesmal eine Kabine geleistet zu haben. So duschen wir uns den Stress erstmal von der Haut.
Die nächsten 32 Stunden sind dann deutlich entspannter.
Ein toller Sonnenuntergang und nette Gespräche lassen den Tag vergehen. Die Fähre ist so unglaublich leer!
Nachdem in Igoumenitsa die Meisten von Board gehen, fühlen sich die letzten 6 Stunden wie Privatkreuzfahrt an. Langsam wird es langweilig. Die Sonne geht fast schon unter als wir in Patras von Board fahren.