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Scheenes, blaues Donau

Bei strömendem Regen wachen wir in Belogradschik auf. Ausgerechnet heute müssen wir um 10.30 Uhr aus der Unterkunft raus sein. Wie blöde! Eine halbe Stunde können wir noch rausschlagen, mehr geht nicht. Unsere Vermieterin überschlägt sich nicht gerade mit Freundlichkeit.

Also fahren wir mit Regenklamotten los. Auf den Strassen sehen wir erst, wie es wohl die ganze Nacht geschüttet hat. Bei den mit Regen gefüllten Schlaglöchern, sieht man gar nicht wie tief sie sind.

Nach eineinhalb Stunden, an der Grenze zu Serbien, klart es endlich auf. Gestern Abend hatten wir noch für drei Nächte eine kleine Ferienwohnung in Tekija an der Donau gebucht. 60 Quadratmeter mit Küche und Balkon für 25 Euro pro Nacht. Soviel Platz sind wir gar nicht mehr gewöhnt.

Da haben wir ein echtes Schnäppchen gemacht. Eine super Wohnung mit Blick von unserem Balkon, durch Geranien auf die Donau und die Motorräder stehen in der Garage😊

Das Beste ist aber unsere Vermieterin. So herzlich sind wir noch nie begrüsst worden. Sie hat uns direkt gefragt, ob wir einen Kaffee wollen, klar gerne.... und was kam dann? zweimal Suppe, Holundersaft, Schnaps und Kaffee. 

Serbien macht einen guten Eindruck auf uns 😊

Vielleicht hätte ich beim Geschirr zurück bringen den Schnaps nicht loben dürfen, aber so hat sie mir direkt die Flasche mit gegeben.

Wir erkunden die Gegend zunächst mit Motorrad, später machen wir noch eine Bootsfahrt. Am sogenannten Eisernen Tor presst sich die Donau durch Felsen und ist an dieser Stelle nur noch 105 Meter breit, dafür aber 90 Meter tief. Schön ist es hier und wider Erwarten gibt es wenig Touristen.

Schöne Sonnenuntergänge von unserem Balkon.

Auf keinen Fall dürfen wir vergessen, das Frühstück zu erwähnen.  Zwei Euro pro Person soll es kosten und wir haben uns gedacht, OK, bei dem Preis sind wir faul. Was dann auf dem Tablett kam, hat uns schlicht erschlagen. Wir haben davon eigentlich den ganzen Tag bestritten. 

Mit etwas Gemüse, ein paar weissen Bohnen, sowie dem Frühstücksspeck hat Bernd daraus auch noch ein Abendessen gezaubert.

Als wir im Dorf aus dem Supermarkt kommen, steht eine gut 50jährige, schwer übergewichtige Frau an unseren Mororräder. Sie möchte wissen wo wir herkommen. "Aus Deutschland". Dann sagt sie zu uns "You look like moviestars". Wow, wir fühlen uns geehrt und realisieren wieder mal wie priviligiert wir sind, solch eine Reise machen zu können.

Morgen geht es zurück zum Motocamp Bulgaria. Dafür werden wir ein Stück duch Rumänien fahren. So bekommen wir schon mal einen ersten Eindruck vom nächsten Land. Wir müssen früh los, damit wir die 430 Kilometer Landstrasse, zwei Grenzübergänge und eine Fähre auch schaffen.