Um 9 Uhr sind wir auf dem Cargo Flughafen in Istanbul. Eine Stunde zu früh. Irgendwie ging heute Morgen alles so fix.
Gut, dass wir da noch nicht wussten, dass wir erst 9 Stunden später vom Hof fahren würden.
Istanbul toppt alles was wir bisher erlebt haben. Von der Spedition bekommen wir einen Agenten an die Seite gestellt. Ali ist ein echt netter Kerl und als erstes gibt es natürlich Tee und was zu
essen, während die Papiere sortiert werden.
Um 11 Uhr stehen wir bereits vor unseren Kisten, die Deckel müssen runter, da der Zoll die Fahrgestellnummern mit den Papieren abgleichen will.
Wir sind begeistert und denken "boah, geht das hier fix".
Aber wir haben uns zu früh gefreut.
Eine gute Stunde lang rennen wir hinter Ali her. Stempel hier, Unterschrift da, Kopie dort. Wir verstehen überhaupt nicht was hier gespielt wird.
Als wir einmal auf die andere Strassenseite rüber müssen, verewigt sich Bernd am neuen Flughafen.
Ali und ich konnten so gerade eben noch vor der frisch betonierten Fläche abbremsen😁
Um 12 Uhr meint Ali, jetzt fahren wir erstmal was essen, denn jetzt machen alle Mittag.
Mit Google Translator unterhalten wir uns.
Um 13 Uhr wird die nächste Papier und Stempelrunde eingeläutet.
Dann will Jemand unsere grüne Versicherungskarte nicht anerkennen. Es ist nicht zu fassen! Wieder durchs ganze Gebäude, zu irgendeinem Vorgesetzten. Der sagt Gott sei Dank "tamam". Also wieder zurück. So gestaltet sich der weitere Nachmittag. Die Idee noch bis Edirne zu fahren, haben wir uns bereits abgeschminkt.
Doch irgendwann ist es soweit. Es ist kurz vor vier und der Gabelstapler fährt endlich die Kisten raus. Bernd und Ali freuen sich wie Kinder.
Wir haben tatkräftige Unterstützung beim Kisten auseinanderbauen.
Um 18 Uhr fahren wir endlich vom Hof! Der Plan ist, gerade noch die knapp 20 Kilometer bis an das Schwarze Meer zu fahren, irgendein kleines Hotel zu finden, etwas zu essen und zu trinken und dann ins Bett zu fallen.
Aber auch das klappt nicht so richtig gut. Nachdem wir uns zwei völlig überteuerte Hotels angesehen haben, landen wir in einer billigen Pension mit hässlichem Blick Richtung Meer. Hinzu kommen noch sehr laute Flugzeuge, denn wir sind in der Einflugschneise des Flughafen.
Morgen wird alles besser.
Wir freuen uns drauf, wieder unterwegs zu sein.