Wir verlassen die bergige Grenzregion zu Myanmar. Die ersten 50 km sind noch kurviges Auf und Ab auf einer Autobahnbaustelle. Landschaftlich wunderbar, aber ich weiss nicht, was die Thais heute Morgen gefrühstückt haben. Agressiv und irre sind die Meisten auf dieser Strasse unterwegs.
Gut das wir heute nur einen kurzen Fahrtag haben. Nach bereits 155 km erreichen wir Sukhothai.
Das historische Sukhotai war vom 13. bis frühen zum 15. Jahrhundert die Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs, was auch gleichzeitig das erste großräumigere Königreich der Thais war.
Erstmal kühlen wir uns mit der Klimaanlage runter, bevor wir uns bei 40 Grad im Schatten auf die Leihfahrräder des Guesthouses setzen und zum Geschichtspark radeln. Bernd hält die Idee für völlig bekloppt, stimmt ja auch irgendwie, kommt aber tapfer mit.
Wir werden belohnt mit einer wunderschönen Anlage, die nahezu menschenleer ist. Warum wohl?😁
Völlig geschafft radeln wir zurück. Man kann einfach nicht soviel trinken wie man schwitzt. Das geht ordentlich auf den Kreislauf.
Wir haben Glück. Nur samstags werden die Ruinen abends angestrahlt und so radeln wir 3 Stunden später nochmals los. Bei 36 Grad und ohne Sonnenschein fühlt sich das deutlich akzeptabler an.
Es sieht toll aus!
Am nächsten Tag wollen wir einfach nur Strecke machen. Wir nehmen den Highway. Das sind zwar vierspurige Strassen, aber immer wieder unterbrochen von Ampeln. Wie auch die thailändischen Motorrad- und Rollerfahrer, fahren wir an jedem Stop links oder wo es gerade passt an der LKW - und Autoschlange vorbei und stellen uns ganz nach vorn. Das ist hier völlig normal. Oft stellen wir uns vor, wie die deutschen Autofahrer bei diesem Verhalten explodieren würden. Trotzdem müssen wir noch oft genug warten und das ist sehr heiss. Alle halbe Stunde gibt es einen Trinkstopp und für die Pausen suchen wir uns etwas klimatisiertes. Nach 360 km ist Schluss. Wir sind durch für heute. Unser Hotel, das Country Lake View Hotel in Suphan Buri, entpuppt sich für 21 Euro als Glücksgriff.
Nicht nur, dass die Motorräder zwei Meter vor unserer Zimmertüre stehen, auch das Frühstücksbuffett ist super und das Bett riesengross.
Das Beste aber, ist das an einem kleinen See liegende, angeschlossene Restaurant.
Unser Lieblingsessen ist hier in der südostasiatischen Region Chashew Chicken. Das schmeckt jedesmal etwas anders, aber immer gut. Dazu gibt es steamed rice. Wir haben es unzählige Mal gegessen, aber hier bekommen wir es noch mit frischen grünen Pfefferkörnern. Wir krönen es für uns zur besten Variante der Reise und bedanken uns persönlich bei der verblüfften Köchin.
Im Restaurant gibt es auch noch Live Music. Lautstark singen wir gestärkt mit ein paar Fläschchen Bier die uns gut bekannten Hits der siebziger und achtziger Jahre mit.
Krönender Abschluss die wirklich hervorragende acoustic version von "love of my live" von Queen.
Als wir aufwachen, denke ich sofort: heute Abend sind wir wieder am Meer. Ich freue mich sehr darauf.
Zunächst fahren wir durch eine Gegend mit vielen Reisfeldern. Dieses frische Grün ist herrlich.
Dann wird es erwartungsgemäss blöd. Gut 100 km durch den Großraum Bangkok heisst voll, laut, schlechte Luft und heiss. Hilft ja nix, da müssen wir durch, also Gas geben.
Vor uns ist der Himmel noch ganz blau, hinter uns verdunkelt er sich gerade und es donnert bereits, als wir die wunderschöne, langgezogene Bucht mit dem Samroiyod Beach erreichen.
Tatsächlich bekommen wir etwas später eine Stunde Regen. Nicht viel, aber es reicht um die Natur und auch uns zu erfrischen.
Mit freundlichem Hallo werden wir begrüsst, denn wir haben hier auf der Hinfahrt schon einige Nächte verbracht. Wir bekommen für die günstigen 17 Euro incl. Frühstück auch noch ein Upgrade.
Wir bleiben zwei Nächte, denn unsere Motorradanzüge müssen dringend!!! gewaschen werden. So können wir einen Tag am Pool verbringen und einen schönen Strandspaziergang machen. Ausserdem gibt es so einiges zu planen und zu recherchieren.
Morgen geht es weiter Richtung Malaysia. Noch 1100 km bis zur Grenze.
Scheinbar kommt jetzt doch endlich die Regenzeit. Auch heute Abend wird es noch regnen.
