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Thakek Loop

Endlich ist die Landschaft wieder grüner. Wir starten in den sogenannten Thakek Loop, den wir allerdings nicht komplett fahren werden, da wir weiter Richtung Norden wollen.

Herrlich kurvige Strassen liegen vor uns. Man muss aber permanent aufpassen. Mal gibt es guten Asphalt, dann wieder riesige Schlaglöcher, Pfützen unbekannter Tiefe und manchmal auch nur Schotter. Wir haben heute mal wieder richtig Spass unterwegs zu sein.

Wir nähern uns dem Nam Theun Stausee und so sieht der auf Mapsme aus. Wir stellen uns das ganz schön vor, aber nachdem wir an der Staumauer vorbei sind, trifft uns der Schlag. Es sieht unfassbar traurig aus. Am Ende der Trockenzeit ist nur noch sehr wenig Wasser im See. Viele Seitenarme sind ausgetrocknet und abgestorbene Bäume stehen wie Mahnmale in der Landschaft. Gespenstisch.


Für die Entstehung des Stausees wurde der Nam Theun, ein Zufluss des Mekongs aufgestaut. Seit 2010 wird Strom produziert. Der Laotische Staat hat hier mit dem Geld der Weltbank und der Asian Development Bank sehr viel Umwelt vernichtet. Der grösste Teil des Stroms wird nach Thailand exportiert. Die Stauseeoberfläche wird in Wikipedia mit 450 Quadratkilometern angegeben. Laut NGO's sind 150.000 Menschen von diesem Projekt betroffen.


Wir fahren zum Sabaidee Guesthouse in Thalang,  sitzen auf der Terasse des Restaurants und schauen auf die Reste des Stausees. Es macht uns sprachlos.

Es ist der letzte offizielleTag des laotischen Neujahrfestes. Vom Seeufer wummern die Bässe herüber. Die Dorfjugend feiert.


Am nächsten Morgen starten wir gleichzeitig mit ein paar Backpackern, die sich in Thakek kleine Mopeds geliehen haben und den gesamten 500 km langen Loop fahren. Wir sind aber schneller 😊

Auf neuen Strassen geht es entlang des Stausees.

Plötzich tauchen in einer Kurve wunderschöne Reliefs auf.

Immer wieder gibt es Interessantes zu sehen. Als wir über eine Brücke fahren sehen wir unten auf dem Fluss "Bombenboote". Die Laoten sind erfinderisch beim Einsatz des Kriegsschrotts.

Dann biegen wir von der grösseren Strasse ab. Noch 40 Kilometern über Schlaglochpiste, Schotter und ein paar Brücken.

Dann erreichen wir das Spring River Resort. Eine wunderschöne Oase im Nirgendwo. Nach einem "Probeessen" ist klar, wir bleiben hier. Budget hin oder her, wir nehmen für 3 Nächte einen Riverview Bungalow. Wenn ihr die Bilder seht, wisst ihr warum😊

Wir sind im Geniesser Modus.


Wir sind natürlich nicht wegen des Resorts hierher gekommen, sondern wegen der Konglor Cave. Hier fliesst der Hinboun River durch ein Felsmassiv.

Die Höhle ist 7,5 Kilometer lang und kann mit einem Boot durchquert werden.(schwarze Linie)

Höhlen sind eigentlich nicht so mein Ding. Die Vorstellung 45 Minuten durch eine komplett dunkle Höhle zu fahren, über mir sehr viel Fels, fand ich nicht so prickelnd, aber wir haben einige Leute unterwegs getroffen, die alle begeistert waren.

Also: "feel the fear and do it anyway".


Vom Resort aus nehmen wir ein Boot zum Höhleneingang. Allein diese Fahrt ist schon super. Die Menschen leben hier am und vom Fluss, der in der Trockenzeit nicht so viel Wasser führt.

Wir steigen aus und müssen ein kleines Stück bis zum Höhleneingang laufen. Dort bekommen wir eine Stirnlampe und einen Bootsführer zu geteilt.

Alles etwas gruselig. Jetzt aber flott ins Boot, sonst überlege ich mir das vielleicht nochmal. 

In nullkommanix ist es bis auf unsere Funzellampen und die Taschenlampe des Bootsführer ziemlich dunkel. Mit dem Fahrtwind ist es angenehm kühl.

Langsam gewöhnen sich auch die Augen an das Dunkel. Die Höhle ist viel grösser, als wir uns das vorgestellt hatten. 

Nach einer gefühlten Viertelstunde legen wir in der Haupthöhle an. Die ist ca 100 Meter hoch und 90 Meter breit. Einige Stalaktiten und Kalksteinformationen sind angestrahlt. Dann geht es wieder zurück ins Boot. Im weiteren Verlauf müssen wir wegen Niedrigwasser noch einmal aussteigen und das Boot wird gezogen und dann sehen wir endlich wieder Licht.

Es war unheimlich, aber nicht so schlimm wie befürchtet. Nachdem ich wieder draussen bin, war es ehrlich gesagt sogar richtig toll.

Eine Stunde und eine Nudelsuppe später geht es wieder zurück durch die Höhle.


Am nächsten Tag unternehmen wir noch eine Kajak Tour zur Blue Lagoon. Dort holen die Menschen aus der Umgebung ihr Trinkwasser. Es ist so still dort. Total andächtig paddeln wir bei schönem Vogelgezwitschere über den kleinen Fluss. In der Ferne hören wir Gibbons rufen.