Wir sind einfach froh, dass wir mit unseren Motorrädern unterwegs sind. Wir sind komplett unabhängig bei allen Routen und zu allen Uhrzeiten.
Am ersten Morgen frühstücken wir schon um kurz nach sechs, es ist noch dämmrig und wir fahren gut 20 Kilometer zum Burmese Border Market
Es macht uns schon Gänsehaut, dass hinter diesen Hügeln Myanmar, das ehemalige Burma liegt.
Der Markt liegt direkt vor dem Grenztor. Jeden Samstagmorgen kommen viele Burmesen um ihre Waren zu verkaufen .
Wäre schon toll, wenn wir uns dieses Land anschauen könnten, aber das ist nicht so einfach. Für Myanmar brauchen Motorradfahrer einen persönlichen Guide und das ist nicht preisgünstig. Selbstständiges Reisen mit eigenem Fahrzeug ist nicht erlaubt. Selbst wenn sie uns aus Unwissenheit an dieser kleinen Grenze rein lassen würden, ist die Frage, ob wir dann wieder nach Thailand zurück könnten. Außerdem darf man pro Kalenderjahr nur zweimal nach Thailand und wir brauchen "unser zweites mal" noch, wenn wir von Laos kommen, denn wir wollen ja von Thailand aus nach Baku fliegen.
Alles nicht so einfach. Hier lernen wir den Schengen-Raum richtig zu schätzen.
Auf dem Markt wird neben Obst und Gemüse viel Seafood verkauft. An dieser Stelle ist Thailand gerade mal 12 Kilometer breit und das Meer ist immer in der Nähe. Dieser schmale Landstreifen, der die Andamanensee vom Golf von Thailand trennt, gehört zur Hälfte zu Myanmar.
Desweiteren werden auf dem Markt Schmuck, Klamotten, Tücher, Orchideen und Teakholzmöbel verkauft und wie sollte es anders sein, jede Menge Essen. Die Thailänder lieben streetfood, was es wirklich immer und überall gibt.
Es wird gegrillt, frittiert und gerne Fleisch in allen Varianten gegessen. Auf Fleisch freiwillig zu verzichten, käme hier niemandem in den Sinn. Wir kaufen uns ein kleines Picknick zusammen und auf dem Weg zum Parkplatz finden wir noch einen thailändischen Poffertjes Stand.
Vor ein paar Jahren haben wir die schon mal in Laos gegessen. Wir haben auch schon versucht, diese Kokos Poffertjes zu Hause nach zu backen. Kokosmilch, Zucker und Reismehl??? Leider hat das aber so gar nicht funktioniert. Ich muss hier also noch irgendwie an das Rezept kommen.
Zurück geht es durch nette, ländliche Gegenden zum Ao Manao Beach, der Traumbuch von Prachuap Khiri Khan.
Wir schwimmen, verspeisen unser Picknick, liegen im Schatten unter hohen Bäumen und lassen uns auf dem Smartphone Geschichten von Thorsten Sträter vorlesen 😊
Am nächsten Tag gibt es einen Ausflug zum Wat Ao Noi und wir besteigen einen kleinen Berg, in dem es eine Höhle mit zwei liegenden Buddhas gibt. Der Tempel ist zum Schutz vor bösen Geistern komplett mit einer Schlange umgeben.
Zu den liegenden Buddhas in der Höhle ist es nicht weit, vielleicht 100 Höhenmeter über einen stufigen Weg, aber bei 34 Grad im Schatten echt anstrengend. Wir sind nass geschwitzt. Auf halbem Weg ist ein überdachtes Rasthäuschen, natürlich mit Steckdose. Der Alptraum jedes Thailänders ist, dass das Handy keinen Strom mehr haben könnte. Hier hat jeder! ein Smartphone. Das wird fleißig benutzt, auch beim Roller oder Auto fahren. Netzempfang ist überall vorbildlich, deutlich besser als zu Hause und die SIM Karte für einen Monat mit unlimitiertem Datenvolumen, kostet gerade mal 4.20 Euro.
Nur noch ein paar Stufen bergab in die Höhle und wir stehen vor einem großen liegendem Buddha. In einer weiteren Höhle gibt es noch einen "reclining buddha" mit einer Gruppe von Schülern.
Wir sind alleine. Ganz still ist es hier.