Wir brechen früh und ohne Frühstück auf und fahren über kleine Strassen, durch Dörfer, die gerade zum Leben erwachen. Vorbei an Tempeln und Klöstern geniessen wir die kurvige Fahrt bei wunderbarem Morgenlicht.
An einer Teebude halten wir für ein kleines Frühstück.
Sehr freundlich werden wir an den gemeinsamen Tisch gebeten. Wir trinken Tee, der auf eine dicke Schicht süsse, zähflüssige Kondesmilch geschüttet wird. Süsser Tee oder Kaffee ist ja so gar nix für mich. Ich versuche den schwarzen Tee abzuschlürfen. Daraufhin wird mir, ohne das ich drum gebten habe, eine Tasse komplett schwarzen Tees hingestellt. Wie aufmerksam! Dazu gibt es kleine Päckchen mit in Kokosmilch gekochtem Klebereis, manchmal mit Banane oder Mango.
Wir sehen ganz normales Dorfleben. Hühner, Hähne, dazwischen kleine Kinder, die spielen.
Die Strasse führt durch Palmenhaine und immer steiler hoch und runter, mit sehr engen Kurven bis wir kurz vor Khao Lak wieder an der Küste sind. Ein Motorradtraum.
Khao Lak hat mit Sicherheit absolute Traumstrände. Sie sind kilometerlang, relativ leer und feinster Sand ohne Müll, aber irgendwie springt der Funke nicht über. Wir sehen einen traumhaften Sonnenuntergang und sagen trotzdem, lass uns Morgen weiter fahren.
Khao Lak ist der Ort, der 2004 in Thailand am schlimmsten vom Tsunami getroffen wurde. Vielleicht liegt davon immer noch zuviel Leid unausgesprochen in der Luft? Vielleicht sind es die vielen Edelresorts, die uns so gar nicht anmachen.
Beim Essen lernen wir Anja und Marco kennen. Die beiden kommen seit Jahren für mehrere Wochen im Jahr hierhin. Ihr Traum ist es, noch länger hier bleiben zu können. Daran arbeiten sie. Das ist eine der vielen Bekannschaften, dieser Reise. Man hat ein leckeres gemeinsames Essen, manchmal nur ein kurzes Gespräch, danach fahren wir weiter, aber viele Begegnungen bleiben hängen.