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Melakka

Die heutige erste Etappe in Malaysia führt uns nach Melakka. Das sind 130 km, ein Teil davon am Meer entlang. Nach einer halben Stunde, kaum das wir am Meer sind, machen wir den ersten Mohrrübensaftstop. Wir merken sofort, nur 30 km gefahren und es ist nicht mehr schwül. Es ist warm, natürlich, wir sind in Malaysia, aber es weht ein wunderbarer Wind vom Meer. Wir sind erleichtert. So können wir es beide gut aushalten. Entspannt geht es weiter. Das Wunderbare beim Motorradfahren ist, wir sind so nah an Allem dran. Die Gerüche wechseln schnell zwischen blumig- süss, Meer, verbranntem Abfall, gegrilltem Fleisch, Durian......

und da biegt Bernd schon wieder ab zu einer Strandbude. Diesmal gibt es Kokosnuss😊. Das erinnert mich so an unsere Rollertour auf Sumatra vor 2 Jahren.

Der Autoverkehr ist asiatisch, aber nicht agressiv. Damit kommen wir gut zurecht. Linksverkehr ist gewöhnungsbedürftig, besonders der Kreisverkehr, aber auch das geht immer besser. Gut so, denn in den nächsten Monaten werden wir nur noch Linksverkehr haben.

Die Airbnb Unterkunft in Melakka ist ein Traum. Unser Zimmer hat einen Teakholzboden. Ich liebe dieses Gefühl, barfuss darüber zu laufen. Wir sind aktuell die einzigen Gäste. Von unserer Terasse aus, sind es 10 Schritte durch den Garten bis zum Pool. Vogelgezwitschere mischt sich mit Stadtgeräuschen. Was will man mehr!?

Melakka war eine alte Kolonialstadt der Chinesen, die hier mit Arabern und Indern Handel betrieben haben. Im 16.Jahrhundert eroberten Portugiesen die Hafenstadt. Die wurden von den Holländern vertrieben und im 19. Jahrhundert übernahmen die Engländer. Bis 1957 gehörte Malaysia zum britischen Kolonialreich, dann wurde es unabhängig.

Ein absoluter Vielvölkerstaat. Faszinierend, es gibt hier eine Harmonystreet, in der ein indischer Tempel, eine Moschee und ein  chinesische-buddhistischer Tempel nur ein paar Meter von einander entfernt liegen, gelebte Glaubensfreiheit. Der indische Tempel war leider geschlossen, in der Moschee wurde gerade gebetet, deshalb wollte ich nicht photographieren. Es gibt also nur Photos aus dem chinesischen Tempel.

Rot ist die chinesische Farbe für Glück. Am 5. und 6. Februar wird das chinesische Neujahrsfest gefeiert. Deshalb hängen auch überall rote Lampen, nicht nur in den Tempeln.

Die Kolonialmächte haben Einiges an maroder Bausubstanz hinterlassen. Nachdem Melakka zum Weltkulturerbe ernannt wurde, wird wieder instand gesetzt. Schon witzig, asiatische Stadt mit Windmühle und der Fluss mit den Restaurants und Cafes auf beiden Seiten, erinnert ein wenig an die Grachten in Amsterdam.

An drei Abenden in der Woche gibt es in der Jonkerstreet einen Nachtmarkt. Hier geht es vor Allem um`s Essen. Wahnsinn wie das alles riecht und schmeckt. Schön ist es dann noch, sich zum Abschluss auf ein Bierchen an den Fluss zu setzen. 

Die lange Zeit unterwegs arbeitet in uns. Erinnerungen werden hoch gespült, die wir austauschen. Was ist wirklich wichtig im Leben?

Das Wochende ist vorüber und wir radeln mit den Fahrrädern aus dem Gästehaus durch die Stadt. Wir versuchen eine Versicherung für die Motorräder abzuschliessen. Schwierig! Bei der zweiten Versicherung heisst es dann nach vielen Telefonaten, ja wir machen das. Shirley, die Versicherungsmaklerin, gibt sich grosse Mühe. Am Nachmittag werden wir angerufen, wir sollen noch mal mit den Mororrädern vorbei kommen, sie müssen photographiert werden. Dann erfahren wir, dass 6 Monate Versicherung pro Motorrad 500 Euro kosten sollen. Versicherungspflicht hin- oder her, aber das ist zuviel. Auch unser Host Mr. Wong hat sich um eine Versicherung bemüht, aber die seines Freundes nimmt nur Motorräder bis maximal 499 ccm.

Hoffen wir, dass nix passiert und das wir in keine Kontrolle kommen. Zur Not werden wir uns total doof anstellen. Das schaffen wir😎