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Wadi Muaydin und Misfat Al Abriyen

Nachdem wir am Morgen wieder aus der Wüste heraus gefahren sind, besuchen wir zum ersten mal eine richtige Oase, so wie wir uns das vorgestellt haben. Falaj-Kanäle durchziehen die Gärten, die unter großen Dattelpalmen liegen. Überall plätschert es und Vögel zwitschern. Diese Falaj Kanäle sind über Jahrhunderte entstanden und transportieren Wasser unter- und überirdisch aus den Bergen zu den Dörfern. Dort wird das Wasser nach strengen Regeln verteilt. Dafür gab es früher Wasserwärter, die verantwortlich für die korrekte Verteilung waren.

Auf dem weiteren Weg gibt es alte Lehm-Städte zu besichtigen.

Auch diese Nacht finden wir wieder einen wunderschönen Schlafplatz. Wir fahren über eine Schotterpiste ins Wadi Muaydin hinein und  bauen die Zelte am Rand, vor einer Felswand auf. Es gibt genug herumliegendes Holz für ein ordentliches Lagerfeuer.

Wir waren zwar zweimal im Wadi schwimmen, aber nach 5 Nächten brauchen wir doch nochmal alle eine warme Dusche. Wir beschließen eine richtig schöne Unterkunft zu wählen, das Hospitality Inn in Misfat Al Abriyen. In einem alten Lehmhaus, mitten in einem kleinen Dorf in den Bergen buchen wir für eine Nacht. Mit Smartphone, Omantel SIM Karte und booking.com ist das von unterwegs kein Problem. 

Vor Monaten hatten wir zu Hause eine Reisedoku vom Oman gesehen und darin gab es auch Bilder von dieser Unterkunft. Damals haben wir auf dem Sofa gesessen und gesagt, da müssen wir hin. Jetzt sind wir da...

Der Weg dorthin führt über Nizwa, der alten Hauptstadt Omans. Im alten Souq erledigen wir ein paar Einkäufe.

Weihrauch, Sandelholz, Räucherkästchen und Halwa. Das ist eine typisch omanische Süßspeise, sehr lecker.

Wir wollen die Chance nutzen, dass Paul die Sachen mit zurück nimmt. Jeder Extra Einkauf ist später auf dem Motorrad  schwierig zu transportieren.

 

Natürlich gibt es zwischen Nizwa und Misfat Al Abriyen noch Einiges zu sehen.

Dann schlängelt sich eine Passstraße innerhalb kürzester Zeit gut 500 m den Hang hinauf. Es ist total karg. Außer Steinen gibt es hier nichts.Hier soll ein schönes Bergdorf sein? Es geht über die Kuppe und .....kaum zu glauben, hier liegt Misfat mit seinen wunderbaren Gärten.

Wie das hier so üblich ist, gibt es zur Begrüßung erstmal omanischen Kaffee, mit Kardamon und eine große Schüssel mit Datteln. Unsere Neugierde auf die Gärten ist groß und so machen wir uns auf zu einem Spaziergang durch die Gärten von Misfat Al Abriyen. Für mich ist es der bis dahin mit Abstand schönste Ort im Oman, auch Paul ist völlig begeistert. Der Unterschied zwischen karg und trocken und dann plötzlich auf der anderen Seite dieses Grün,  das plätschernde Wasser und das Vogelgezwitscher. Mangobäume, Bananen, Papayas, Granatäpfel.....faszinierend und die Atmosphäre so friedlich.