Von Bandar-e Pol nehmen wir die Fähre nach Qeshm. Da die Insel zolltechnisch irgendeinen Sonderstatus hat, muß erstmal allermöglicher Papierkram vor dem Übersetzen geregelt werden.
Wie immer alles bevorzugt, ohne Warten und sehr freundlich. Das kostet uns ganze 50.000 Rial ( ca. 30 Cent)
Wir werden zum Boot gebracht und ein herrliches Spektakel ist zu beobachten. 3 Einweiser versuchen die Fähre möglichst sinnvoll zu befüllen. Dazu müssen die Autos vor der Rampe wenden und rückwärts drauffahren. Wer schon mal im Iran war, weiss das geordnet anstehen und etwas der Reihe nach machen hier nicht so angesagt ist. Es versuchen also zum Teil 4 Autos gleichzeitig zu drehen und jeder will als erstes auf die kleine Fähre und wir mitten drin. Lustig! Mit viel Gestik und Geschreie ist es dann irgendwann geschafft. 65 Cent kostet uns beide die 10 minütige Überfahrt.
Wir übernachten im Coludang Guesthouse, einem richtigen Familienbetrieb.Es ist hier sehr gemütlich. Unser Räumchen ist aus Lehm gebaut und wir schlafen auf Matten am Boden. Ganz schön hart und so packen wir nach der ersten Nacht unsere Campingmatten drunter. Es gibt einen schönen, schattigen Innenhof, in dem sich das gesamte Leben abspielt. Hier liegen Strohmatten und Kissen. Gegessen wird am Boden. Bernd hat sich langsam daran gewöhnt. Das Essen ist gut gewürzt, zum Teil sogar scharf und es gibt kein Kebab!
Wir bleiben 3 Nächte, gerne wären wir länger geblieben, aber Paul kommt am 27.11. nach Maskat und dann wollen wir natürlich dort sein.
Wir machen 2 wunderschöne Tagesausflüge mit anderen Gästen zusammen, vom Guesthouse organisiert. Am ersten Tag fahren wir mit Janna zusammen über den Westteil der Insel.
Wir sehen phantastische Felsformationen, die weltgrösste Salzhöhle und von Wasser ausgewaschene Felsen.
Krönender Abschluss des Tages: ein verbotenes Bad im Meer.
Am nächsten Tag sind auch noch 3 Iranerinnen aus Tehran dabei, junge Frauen, die es hassen Kopftuch zu tragen und die sich darauf freuen, mit Bikini schwimmen zu gehen. Mit dem Boot fahren wir raus nach Hengam. Unterwegs sehen wir Delphine und auf der Insel Gazellen und Leguane. Dann steuert unser "Captain" eine ganz einsame, von Land nicht zugängliche Bucht an. Das Wasser ist so herrlich und wir geniessen alle die Stunden am Strand. Davon gibt es natürlich keine Beweisphotos.
Schön sind die Abende im Guesthouse. Es gibt Livemusik und wir haben viel Spass, deshalb auch keine Zeit Blog zu schreiben.
Zum Abschied setzt sich Fatimeh sogar auf das Motorrad und der Muezzin ruft zum Gebet.
Kurz vor dem Hafen laufen Kamele über die Strasse.
Passend zur Kulisse ist es ordentlich heiß.
Wie gewohnt werden wir auf der Fähre umringt. Die erste Frage, wie immer, wo kommt ihr her? Alle lieben Deutschland und dann kommen viele Fragen zum Motorrad, zu den Anzügen..... Highlight ist unsere Helmkommunikation.