Mit Blumen, Photoshooting und grossem Winken sind wir heute Morgen in Dahab aus dem Hotel verabschiedet worden. In unserer Mitte seht ihr die Chefrezeptionistin. Sie spricht sehr gut Englisch und hat sich soooo über ausländischen Besuch gefreut.
Die 200 km nach Lar waren eher unspektakulär. Wir hatten mehr Berge und Kurven erwartet. Dafür haben wir soviel Obst und Getränke geschenkt bekommen, wie noch nie. Gut, dass wir jetzt wissen wie man Granatäpfel kneten und anschliessend aussaugen kann.
In Lar besuchen wir den alten königlichen Basar der überwiegend aus dem 16. Jh. stammt. Er ist über kreuzförmigem Grundriss streng symetrisch gegliedert, einheitlich überdacht und liegt, wahrscheinlich aus klimatischen Gründen, 2 m unter Strassenniveau. In der Mitte gibt es einen achteckigen Raum mit einer 18 m hohen Kuppel. Einmalig unter allen Basaren Irans, gehen 4 Gassentrakte strikt im rechten Winkel in alle Himmelsrichtungen ab. Hier gibt es keine Touristen. In diesem Basar kann man das reale, iranische Leben beobachten. Die Menschen sind relativ zurückhaltend.
Auf der Suche nach Abendessen schlendern wir über eine der Hauptstrassen Lars. Zum ersten Mal sehen wir Spiralkartoffeln. Wir bestellen 2 Portionen und dürfen nicht bezahlen. Ausgeschlossen! Wir sind Gäste! "welcome to lar" Auch beim Möhrensaft mit Eis. Keine Chance unsere Bestellung zu bezahlen. Auch nach dreimaligem Angebot zu bezahlen, wird abgelehnt. Erst beim Döner bezahlen wir ohne Widerrede.
Im Iran gibt es das sogenannte Taarof. Es ist eine ritualisierte Form der Höflichkeit. Wird man z.B. eingeladen, muss man ablehnen. Erst wenn mehr als dreimal die Einladung wiederholt worden ist, weiss man, das ist ernst gemeint. Oft wird wenn wir Essen bestellt haben gesagt, wir bräuchten nicht zu bezahlen. Dann müssen wir darauf bestehen zu bezahlen und meistens wird das Geld dann auch genommen.