Irgendwo auf der Stadtautobahn in Tehran haben wir die ersten 10.000 km voll gemacht. Das haben wir aber erst bei der Ankunft in Qom gemerkt, denn Autobahn in Tehran bedeutet, dass 4 Spuren kreativ zu 6 bis 7 werden und das erfordert höchste Konzentration. Wir sind auch froh, dass wir wieder ohne Daunenjacke und Winterhandschuhe unterwegs sind.
Am Rand der Wüste Dasht-e Kavir entlang geht es die letzten 100 km bis zur heiligen Stadt Qom. Qom ist nach Mashad das wichtigste Pilgerziel im Iran, da hier der Schrein der Fatemeh Masumeh steht. Hierhin pilgern Moslems aus aller Welt.
Unsere Motorräder stehen sehr gut in der Garage des Mahan Hotels und nach einer warmen Dusche machen wir noch einen Spaziergang durch die Stadt. Die Menschen sind hier deutlich konservativer unterwegs. Kaum eine Frau ohne Tschador. Die Stimmung in der Stadt empfinden wir aber keineswegs, wie im Dumont Reiseführer beschrieben, als asketisch und rigoros. Überall heisst man uns herzlich willkommen und lächelt uns an. Einem Mann auf der Strasse ist es ganz wichtig uns zu erklären, dass alle Iraner Andersgläubige akzeptieren und das sie sehr friedvolle Menschen sind. Erst als wir ihm versichern, dass wir das schon gemerkt haben, kann er beruhigt weiter gehen. Wir bewundern das angestrahlte Grabmahl der Fatemeh und die grosse Moschee. Trotz Dunkelheit strahlt und glitzert es golden und in vielen Blautönen. Im Yazdan Panah, einem denkmalgeschützten, sanierten Herrschaftshaus mir begrüntem Innenhof, essen wir zu Abend. Anschliessend kaufen wir noch eine Dose mit Krokantplätzchen, einer örtlichen Spezialität. Sie schmecken wunderbar.