Wir sind gestern am frühen Nachmittag kurz vor Fethiye angekommen. Da wo Türken Urlaub machen haben wir neben einem Strandrestaurant unser Zelt aufgeschlagen. Es standen dort schon 4 Zelte, wir haben gefragt und natürlich war es kein Problem. Es wurde uns sofort Platz gemacht. Endlich mal im warmen Mittelmeer schwimmen! Herrlich! Obwohl das Restaurant eher drittklassig aussah, war das Abendessen super lecker und wir haben den Koch mit Lob überschüttet. So nett - als wir später mit Raki auf den Polstern des Strandpavillions lagen, kam er noch mit süßer Honigmelone.
Heute Morgen dann zunächst ein Besuch von Pinara. Pinara gehörte zu den 6 bedeutensten lykischen Städten, liegt heute aber im touristischen Abseits. Zu unrecht laut Reiseführer, also nix wie hin. Die Überreste sind mit Ausnahme der Königsgräber und der Nekropolen im 300m hohen senkrechtem Felsen, eher bescheiden. Die Lage aber ist atemberaubend in unberührter Natur. Wir waren die einzigen Besucher. Die Anfahrt war allerdings abenteuerlich. Gut 2 km über Schotter, Sand und Steine den Berg hoch mit engen Kehren. Tiefe Löcher und Spurrillen machten es nicht besser. Wir sind stolz, sturzfrei hoch und wieder runtergekommen zu sein. Es hat sich gelohnt. Diese lykischen Felsengräber, die es nur in Kleinasien gibt, entstanden im 4. bis 6. Jahrhundert v. Chr. Die Lykier hatten infolge ihrer Abgeschiedenheit durch das Taurosgebirge, wenig Austausch mit anderen Kulturen. So konnte hier eine eigene Schrift (das lykische Alphabet kannte 19 griechische und 10 eigene Buchstaben) und eine eigene Sprache entstehen. Von der Jenseitsvorstellung der Lykier und warum sie solche Gräber bauten, weiß man allerdings nichts.
Weiter geht es nach Saklikent. Ein imposanter Canyon am Fusse des Lykischen Taurus. 300m senkrecht abstürzende Felswände flankieren den Fluss, der tiefer in der Schlucht im Sommer nur noch ein Rinnsal ist. Über einen Holzsteg an der Felswand, einige Meter über dem Wasserspiegel gelangt man in die Schlucht. Dann quert man den eiskalten Fluss und kann tiefer in die Schlucht laufen. Vor 25 Jahren war das hier der absolute Traum, heute gibt solche Massen von Menschen hier, schade, die Schlucht ist aber immer noch phantastisch
Unser Platz für heute Nacht